Wege aus der Selbstsabotage

Selbstsabotage gibt uns die Erlaubnis, in der Komfortzone zu verbleiben und unser Wachstum zu verhindern. Sie erteilt uns die Berechtigung für das Opferdasein, das Mitleid anderer zu erhalten und uns selbst zu belügen. Wenn uns immer wieder, aller Bemühungen zum Trotz, widrige Umstände begleiten, sollten wir wach werden, um den inneren Saboteur in uns zu erkennen.

Jedes Mittel ist dem inneren Saboteur recht

Es gibt wirklich viele Wege, wie mühsam aufgebaute Erfolge mit einem Schwung erbarmungslos zerstört werden können. Unser innerer Saboteur benötigt dazu weder eine spezielle Technik noch eine ausgeklügelte Strategie. Er nimmt jede Gelegenheit, die wir ihm anbieten, und finden uns dann in einer Situation wieder, die wir nicht haben kommen sehen. Wir haben

  • eine leichte Aufgabe nicht fertig bearbeitet,
  • einen Termin falsch eingetragen und kommen zu spät,
  • ein Versprechen nicht einhalten können,
  • uns in der Besprechung blamiert, obwohl wir top vorbereitet waren.

Wir fühlen uns klein, dumm oder missverstanden und haben keine Ahnung, wie das passieren konnte. Unser innerer Saboteur veranlasst uns zu diesen Handlungen und mit seiner festen Entschlossenheit gelingt es ihm immer wieder, uns „einen auf den Deckel zu geben”. Sind wir unaufmerksam, sieht er die Chance, bietet uns eine (Handlungs-)Option und wir tappen in die Falle, ohne es zu bemerken. Doch warum tun wir das?

Warum uns der innere Saboteur manipuliert

Schauen wir uns die Aufgabenstellung des inneren Saboteurs an. Er sorgt für uns. Er achtet darauf, dass Gefahren abgewendet werden und wir nichts tun, was uns schaden könnte. Er ist der beste Kumpel unseres Unterbewusstseins und kennt alle unsere Wünsche. Suboptimal ist, dass diese häufig konträr zur aktuellen Zielsetzung verlaufen.

Welche Erkenntnisse können wir gewinnen?

Uns bleiben genau zwei Möglichkeiten, um mit solchen Situationen umzugehen.

a) Wir hadern und sehen uns als Opfer der Umstände.
b) Wir übernehmen die Verantwortung und ergreifen die Initiative.

Der Verlauf von Variante a) ist deutlich:
keine Lernerfahrung, kein Wachstum, schön bequem in der Komfortzone bleiben, rumjammern und sich bedauern lassen.

Aus Variante b) resultieren zwei Erkenntnisse:
Ich habe mir das gerade kaputtgemacht und ich kann alles schaffen, wenn ich fest entschlossen bin.

Damit erkenne ich meinen inneren Saboteur an, der mit wilder Entschlossenheit handelt, und ich registriere, dass ich diese wundervolle Fähigkeit in mir trage. Das gibt mir Sicherheit für die nächsten Aufgaben.

Suchen und Erkennen des Musters

Der innere Saboteur reagiert mit der besten Absicht und wendet Gefahren ab, die aus seiner Perspektive entstehen werden. Finden wir den Hintergrund, können wir eingreifen und die Sabotage verhindern. Leider fehlt uns der Zugriff auf das Unterbewusstsein, um die aktuellen mit den unterbewussten Wünschen abzugleichen.

Ein Umweg ist die bessere Methode. Machen Sie sich auf die Suche nach dem Muster hinter der Sabotage. Stellen Sie sich Fragen wie z.B.:

  • In welchen Lebensbereichen passiert das?
  • Was ist die gemeinsame Basis der Geschehnisse?
  • Manchmal hilft der Blick in die Zukunft: Wie würde mein Leben aussehen, wenn dieses Projekt oder Vorhaben erfolgreich verlaufen wäre?
  • Würde ich Verantwortung übernehmen müssen? (Vielleicht habe ich mir irgendwann geschworen: Das mache ich nie wieder.)
  • Würde ich meine bisherigen Werte komplett überdenken müssen?
  • Würde ich mich mit Dingen beschäftigen müssen, die mir die Lebensfreude nehmen werden?

Die Gefahrenabwendung funktioniert, wenn man weiß, wo die Sabotage erfolgen wird. Doch eine Dauerlösung ist das nicht. Jede neue Idee wird vom inneren Saboteur mit unseren versteckten Wünschen, alten Versprechen und Festlegungen abgeglichen, die wir vermutlich gar nicht mehr „auf dem Schirm” haben. Wieder wird der innere Saboteur unspektakuläre Situationen ausnutzen, um uns von unserem Vorhaben abzubringen und die neue „Gefahr” abzuwenden, selbstverständlich mit der besten Absicht.

Fazit

Wollen Sie etwas erreichen, vermeiden Sie Ablenkungen und erledigen Sie alle wichtige Dinge in diesem Zusammenhang direkt. Kontrollieren Sie sich. Bleiben Sie wachsam. Ist ein Sabotageakt gelungen, versuchen Sie das Muster zu erkennen, um dem Anhaltspunkt des Saboteurs auf die Schliche zu kommen. Vielleicht hilft Ihnen eine Liste mit Fehlschlägen; denken Sie an den dicken Vermerk darüber:

Ich schaffe alles, was ich wirklich will! Hier ist der Beweis!

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Blogbeitrag: April 2020 / Bildnachweise: https://pixabay.com/

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